Wenn ein geliebter Mensch stirbt, überdeckt die Trauer alles. Die Rückkehr in das Leben scheint Hinterbliebenen oft unmöglich. Warum das intuitive Schreiben ein mächtiger Verbündeter in der Zeit des Abschieds sein kann, beschreibe ich in diesem Blogpost.

 

1. Beim Schreiben kommen Emotionen in den Fluss

Jeder Mensch trauert anders. Trauernde fühlen sich einsam, traurig, wütend, enttäuscht oder ängstlich, zuweilen auch dankbar und verbunden. Viele durchleben einen Mix aus Stimmungen oder fahren emotional Achterbahn. Andere fühlen sich betäubt und stumm. Vielen Betroffenen fällt es schwer, auszudrücken, was sie fühlen. Das intuitive Schreiben bietet einen sicheren Raum, um unzensiert Emotionen in Worte zu fassen.

Im Schreibfluss kullern Worte so leicht aufs Papier wie Tränen, die Trauernden Erleichterung verschaffen.

Es tut Hinterbliebenen gut, sich den Abschiedsschmerz und alles, was dazu gehört, von der Seele zu schreiben.

2. Wer schreibt, reflektiert sich selbst

Der Verlust eines geliebten Menschen stellt das Leben auf den Kopf. Das intuitive Schreiben unter Anleitung hilft in der Trauer dabei, sich selbst zu reflektieren. Wer intuitiv schreibt, taucht in einen Prozess der Selbstreflexion ein und lernt sich selbst besser kennen.

Wichtig ist, dass konstruktive Schreibimpulse es den Schreibenden leicht machen, mentale Stärke zu mobilisieren. Um eine gute Schreibreise zu ermöglichen, sind ressourcenstärkende Fragen sehr hilfreich.

Unter schreibpädagogischer Anleitung sind Trauernde eingeladen, einen versöhnlichen Blick auf das zu richten, was war, was ist und sein darf.

3. Wer schreibt, verbindet sich mit Verstorbenen

Das Schreiben lädt Trauernde ein, eine Brücke zu den Menschen zu schlagen, die nicht mehr physisch an ihrer Seite sind. Sie schreiben Erinnerungen nieder, teilen Geschichten und fühlen sich in gemeinsame Erlebnisse ein. So schaffen sie eine innige Verbindung zu den Verstorbenen, die beim Schreiben ganz lebendig sind. So entdecken viele das Schreiben als Ritual der Erinnerung und des liebevollen Andenkens.

4. Wer in der Gruppe schreibt, ist nicht allein mit dem Schmerz

Viele Trauernde fühlen sich isoliert. In einer Gruppe Gleichgesinnter zu schreiben und Erfahrungen zu teilen, eröffnet einen Raum der Gemeinschaft mit Menschen, die das Schicksal teilen, einen Verlust verkraften zu müssen. Dann kommt Verständnis sogar ohne Worte aus.

Wer seine Gedanken teilt und Texte vorliest – wenn sie oder er das möchte –, inspiriert andere. Wer anderen Gehör schenkt, findet Trost.

5. Wer schreibt, agiert selbstwirksam

Das Schreiben ist ein schöpferischer Akt, auch in dunklen Zeiten. Wer seine Träume, Hoffnungen und Wünsche niederschreibt, schafft Raum für einen Neubeginn. Wer im Schreiben erlebt, dass er Neues, nie Dagewesenes zu Papier bringt, verbindet sich mit seiner kreativen Natur und erlebt, wie selbstwirksam sie oder er mit Stift und Papier ist.

Worte der inneren Weisheit können Licht in die dunkelsten Ecken des Herzens bringen und hoffnungsvoll den Weg zu einer neuen Lebensphase weisen.

6. Wer schreibt, geht auf Tuchfühlung mit seiner neuen Identität

Der Verlust eines geliebten Menschen führt zu einem tiefgreifenden Wandel im Selbstbild der Trauernden.

Das Schreiben ermöglicht Hinterbliebenen, sich mit ihrer neuen Identität anzufreunden. Sie schreiben sich in ihre Macht, ihrem neuen Lebensentwurf ohne die oder den Verstorbenen sachte Kontur zu verleihen.

Das intuitive Schreiben unter Anleitung hilft, sich die eigenen Werte, Träume und Stärken bewusst zu machen, die trotz des Verlusts weiterhin bestehen. Das Schreiben wird somit zu einem Werkzeug der Resilienz und persönlichen Entwicklung.

7. Wer schreibt, findet leichter Worte für das Unfassbare

Der Tod fordert Hinterbliebene heraus, ihren Mitmenschen zu vermitteln, was sie fühlen, brauchen und loswerden wollen. Das intuitive Schreiben eröffnet einen Raum, um diese inneren Zustände in Worte zu fassen. Das Geschriebene kann als Brücke dienen, um mit Familie, Freunden, Arbeitskollegen und professionellen Helfern offen über die Trauer zu kommunizieren. Das verschafft Trauernden Erleichterung und fördert das Verständnis im sozialen Umfeld.


 

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