Expertinnen und Experten punkten mit treffsicherer Sprache und guter Kommunikation. Juristinnen, Rechtsanwälte, Ärzte oder Ingenieurinnen sind erfahrene Kommunikatoren und beherrschen es, komplexe Sachverhalte zu durchdringen, die Entwicklungen fokussiert zu beschreiben und Positionen klar darzulegen. Bei Fachpublikum landen sie durchaus, wenn sie Fachtermini benutzen und überdies persönlich eine gute Figur abgeben. Bei Laien hingegen ruft eine Fachsprache Stirnrunzeln hervor. Dann errichten Fremdwörter Mauern und Wortungetüme schüren Berührungsängste bei potenziellen Kundinnen, Geschäftspartnern, Auszubildenden oder Medienvertretern.
Nur wer die Sprache seines Gegenübers spricht, ermöglicht gute Beziehungen.
Wer fachliche Brillanz und Persönlichkeit miteinander verbindet, kann also Türen öffnen
Eine positive Ausstrahlung entfalten Fachleute auch, weil sie ihre Stimme angemessen einsetzen und ihre Körperhaltung dialogbereit und einladend anmutet. So präsentieren sie sich nahbar und geben ihren Zuhörern ein gutes Gefühl. Ambitionierte Berufseinsteigerinnen und -einsteiger sind also gut beraten, sich mit den Regeln der klaren Sprache, den Kriterien einer klangvollen Stimme und der Wirkung ihrer Gestik und Mimik vertraut zu machen. Über Erfolg und Charisma entscheiden eine gute Rhetorik und ein angenehmer Stimmklang genauso wie ein offener Blick und eine aufrechte Pose. Dann begeistern Gesprächspartner und Rednerinnen, weil sie optimistisch rüberkommen und nicht nur fachliche, sondern auch soziale Kompetenz ausstrahlen.
Ansprechend sprechen
Also: Spezialisten gehen häufig davon aus, dass Fachsprache ein Indiz für Wissen und Status ist. Doch Laien gegenüber erreichen Experten mit Fachchinesisch das Gegenteil. Denn Botschaften sind nur dann wirklich wertvoll, wenn sie auch ankommen. Dabei gilt: Klarheit schafft Vertrauen. Kryptisches läuft ins Leere und provoziert Missverständnisse. Beliebte Berater oder Redner verzichten auf Fachausdrücke und umständliche Begriffe. Oder sie erklären mit einfachen Worten und leicht verdaulich, was sich dahinter verbirgt. Dialogstarke Rechtsanwälte holen ihre Gesprächspartner deshalb dort ab, wo sie stehen. Sie wissen: Gute Kommunikation ist im Kern ein vorweggenommenes Zwiegespräch. Das bedeutet: Wer Menschen richtig einschätzen, sich in den Anderen hineinversetzen und dessen Fragen antizipieren kann, antwortet treffsicher und kommuniziert mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Ganz wichtig: Erfolgreiche Berater stellen zu Beginn eines Gespräches eine Wellenlänge her, ohne abrupt in medias res vorzupreschen.
Wer zuerst aufmerksam zuhört und das Gehörte in eigenen Worten wiedergibt, signalisiert Verständnis und ehrliches Interesse. So fühlt sich der Andere wahrgenommen und respektiert.
Weniger ist mehr
Wer bewusst einfache Worte wählt, kann an dieser guten zwischenmenschlichen Verständnisebene anknüpfen, auch oder besser: gerade dann, wenn es um kompliziertere Sachverhalte geht. Klare Sprache folgt klaren Regeln: Ein Gedanke, ein Satz. Schachtelsätze mit vielen Nebensätzen sind tabu. Überflüssiges, Belangloses und Binsenweisheiten sind kontraproduktiv.
Lebendig wirken Texte dann, wenn Sprecher oder Texter Ross und Reiter nennen und aktiv statt passiv formulieren.
Ganz wichtig: Nominalstil, also substantivierte Verben, kommen sperrig rüber. Verben, also: Tätigkeitswörter, hauchen dem Gesagten Leben ein. Und: Je konkreter, je besser. Allgemeinplätze nehmen Inhalten die Kraft. Positive Sätze erzeugen gute Resonanz. Wer überdies Geschichten erzählen kann, macht Zusammenhänge begreifbar. Formulierungen in der Gegenwart steigern die Stringenz der Aussage. Auch Konjunktivgebilde schwächen Botschaften ab. Bildhafte Vergleiche und farbige Ausdrücke aktivieren das Kopfkino.
Welche Worte wirken bei Ihnen? Wie sprechen Sie, um andere zu erreichen? Welche Erfahrungen machen Sie damit?
Schreiben Sie mir.
Ihre und Eure
Susanne Kleiner
Susanne Kleiner
wortwörtlichwirken
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